Vertreter des Solarkreises Neumarkt waren am Wachenende beim Kongress/Jahrestreffen Bayerischer Solarinitiativen in Straubing bei Carmen;

Motto: „Gemeinsam und vielfältig für 100% erneuerbare Energien“.

Die Solarinitiativen sind von der Wendehals-Energiepolitik der Bay. Staatsregierung sehr enttäuscht;
jedoch wurde der Energiedialog von Ilse Aigner von vielen Teilnehmern als sinnvoll erachtet,
da viele Positionen differenziert ins öffentliche Bewußtsein gerückt wurden.

In Summe hat vor allem Ministerpräsident Seehofer die 2011 auch von Bayern beschlossene Energiewende momentan enorm torpediert.

Josef Neumeyer, stellvertr. Vorsitzender des Solarkreises Neumarkt, fasst zusammen:

– vor allem ist enttäuschend, wie mit dem neuen EEG-2014 die Photovoltaik kaputt gemacht wird.
Neben der Vergütung auf Grenzkostenniveau für eingespeisten Strom hat das Gesetz mehr als 100 Seiten und 100 Paragraphen, und zum Teil mit Widersprüchen.
Hier wurde handwerklich mies gearbeitet und ein Gesetz geschaffen, womit Nichtspezialisten völlig überfordert sind:
Marktprämien, Direktvermarktung, Eigenstromvermarktung, EEG-Umlage auf Eigenstromverbrauch und diverse Befreiungen für Energieverschwender, usw.
So ist im letzten Halbjahr der Zielkorridor von 2,5GW Zubau pro Jahr nicht mal zur Hälfte erreicht worden.
Die Bundesregierung macht hier 100oooArbeitsplätze kaputt und Deutschland droht bei PV den Anschluß zu verlieren.
Das EEG-Gesetz 2014 ist sogar so chaotisch und unpraktisch, dass selbst z.B. Diskounter auf Neubauten – wie in Berching – keine PV errichten, obwohl sie tagtäglich viel Strom für ihre Kühlanlagen brauchen. Grund: v.a. EEG-Umlage auf Eigenstromverbrauch!

– bei der Bioenergie sieht es durch das neue EEG ähnlich perspektivlos aus. Wir brauchen Bioenergie vor allem um Lücken bei Wind und Sonne zu schließen, aber hier wird sie unsinnigerweise weiter v.a. in der Grundlast betrieben; es sollte ein Zubau an Regel-Kapazität erfolgen ohne mehr landwirtsche Flächen zu benögigen.

– anstatt einen umsichtigen Windenergieausbau mit z.B. 5H-Regelung wie es die Bürgermeister des Landkreises Neumarkt vereinbart hatten,
wurde von Seehofer die 10H-Regelung durchgepeitscht.
Wie lange laufen unsere Abgeordneten noch blind einem Opportonisten Wendehofer hinterher;
es wäre wünschenswert, dass die Abgeordneten selbst Verantwortung für unsere Zukunft übernehmen würden.

– auch die Höchstspannungs-Gleichstrom-Trassen wurden angesprochen. Es gibt inzwischen technische Lösungen von ABB für Verkabelung der HGÜ-Leitungen, die nicht mehr Erdraum wie eine Gasleitung benötigen und zumindest nicht teurer als Freileitungen sind.
http://www.infranetz.com/
Hans-Josef Fell, ehemaliger MdB und einer der Väter des ursprünglichen EEG, hatte ein Muster des Kabels dabei.
Ein Hauptproblem bei den Trassen ist, dass der Gesetzgeber den Investoren mehr als 9% Rendite zugesichert hat und dass damit wirtschaftliches handeln für die Betreiber nicht wirklich interessant ist. Hier sollte marktwirtschaftlich die Finanzierung der Trasse über deren StromMaut erfolgen.

In den Workshops wurden mehrere sinnvolle mögliche Lösungsvorschläge zur Umsetzung von Photovoltaikprojekten erarbeitet von Experten vorgetragen
Es hat sich gezeigt, dass PV-Anlagen 30 Jahre und länger laufen können. Wenn man die Erträge über 20 Jahre hinaus einpreißt, ist es wieder sehr wirtschaftlich PV-Anlagen zu betreiben. Nun liegt es an uns länger als 20 Jahre zu denken und nachhaltig zu arbeiten. Ausserdem haben dezentrale Anlagen auch eine ökologischen und gesellschaftspolitischen Sinn.

Zum Schluß wurde die Resolution „Wir Bürger sind der Treibstoff der Energiewende“ verabschiedet,
da ja die Energiewende vornehmlich von der deutschen Bürgergesellschaft und deren Initiativen entwickelt wurde zum Wohle der Menschheit.
http://www.solarinitiativen.de/archives/1578
Und wir werden weitermachen für Ressourcen- und Klimaschutz mit dem Ziel 100% Erneuerbare Energien – möglichst denzentral.

http://www.hans-josef-fell.de/content/

– mit sonnigen Grüßen
🙂 Josef Neumeyer

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