Leserbrief zum Artikel zur Sitzung des Marktrates Lauterhofen, TOP „Bündelausschreibung zum Strombezug von 2017-2019“
Meines Erachtens hat der Marktrat der Gemeinde Lauterhofen erneut eine große Chance verspielt, zumindest ansatzweise ein Zeichen für ein ökologisches, nachhaltiges und zukunftsfähiges Denken in der Gemeinde zu setzen.
Derzeit läuft für die Jahre 2017-19 die „Bündelausschreibung“ für den Strombezug der Marktgemeinde für ihre Einrichtungen, also Rathaus, Bauhof, Straßenbeleuchtung, etc. Der Marktrat hatte sich nun zwischen einer Ausschreibung von „Normalstrom“ und Ökostrom zu entscheiden. Laut Kämmerer Wolfgang Klebl hätte der Ökostrom – hochgerechnet auf den Stromverbrauch von 2013 – pro Jahr 1200€ an Mehrkosten verursacht. Für die aktuelle Ausschreibung sei ein ähnlicher Betrag anzusetzen. Eine verschwindend geringe Summe, im Verhältnis zum geplanten Jahresetat 2015 von über 10 Mio €. Vor allem auch, wenn man bedenkt, für welche Projekte viel Geld weniger sinnvoll ausgegeben bzw. verplant wurde und immer noch wird.
Hier sei als ein Beispiel die Erschließung für den Bau der Norma zu nennen, die nach inzwischen fast drei Jahren des versprochenen Bauens noch immer nicht da ist und wohl auch nicht mehr kommen wird. Allein durch die damit verursachten Kosten hätte man den Bezug von Ökostrom über mehrere Jahrzehnte finanzieren können.
Leider wurde bei der Abstimmung allein die Wirtschaftlichkeit in den Vordergrund gestellt, so dass nur die beiden ÖDP-Markträte Monika Schönfelder-Hans und Ludwig Härteis gegen den Bezug von „Normalstrom“ stimmten.
Selbst Bürgermeister Ludwig Lang setzte sich nicht für den Ökostrom ein, obwohl eines „seiner Themen“ doch die erneuerbaren Energien sind.
Natürlich ist die größte Einsparung von Energie die, die wir erst gar nicht verbrauchen und daher auch nicht bezahlen müssen. Allerdings stellt sich mir auch die Frage: Wie soll ein Ausstieg aus der Atomenergie gelingen, wenn nicht im Kleinen damit begonnen wird?
Hans-Jürgen Gerstner
Lauterhofen, eingestellt JN